Der Mensch als Tier unter Tieren

Natur und Geschichte in der Desillusionsanthropologie des 19. Jahrhunderts

Auteurs

  • Andreas Urs Sommer Universität Freiburg

DOI :

https://doi.org/10.26694/pensando.vol14i33.4750

Mots-clés :

Nietzsche, Homem, Animal, Antropologia, Natureza, História

Résumé

Schaut man etwas aufmerksamer hin, wird man feststellen, dass Nietzsche keineswegs allein und einsam das vorherrschende Bild vom Menschen umgestoßen und umgewertet hat. Wenn es weiter heißt: „Wir sind in allen Stücken bescheidner geworden“ (ebd.), kondensiert sich in diesem „Wir“ der Denkweg von mehr als einem Jahrhundert. Ein Teil dieses Denkwegs der anthropologischen Desillusionierung – der eigentlich ein Labyrinth von Wegen ist – soll hier skizzenhaft nachgezeichnet werden, unter der Fragestellung, was die Orientierung am Menschen bedeutet, wenn man ihn wieder als Tier unter die Tiere zurückstellt. Diese Re-Animalisierung des Menschen ist ein charakteristischer Zug der Anthropologie des 19. Jahrhunderts.

Biographie de l'auteur

Andreas Urs Sommer, Universität Freiburg

Andreas Urs Sommer estudou filosofia, teologia e literatura alemã em BaselGöttingen e Freiburg. Ele obteve seu doutorado na Basel University em 1998 e recebeu sua habilitação em Greifswald em 2004. Ele foi pesquisador visitante na Universidade de Princeton em 1998/99 e bolsista na Universidade de Londres em 2000/01.

Em 2008, Sommer tornou-se responsável pela "Nietzsche-Kommentar" da Academia de Ciências de Heidelberg. Ele também foi nomeado diretor da Friedrich-Nietzsche-Stiftung em Naumburg (Saale). Em 2011, ele se tornou professor de filosofia na Universidade de Freiburg.

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Publiée

2024-01-23

Comment citer

URS SOMMER, Andreas. Der Mensch als Tier unter Tieren: Natur und Geschichte in der Desillusionsanthropologie des 19. Jahrhunderts. PENSANDO - REVUE DE PHILOSOPHIE, [S. l.], v. 14, n. 33, p. 72–82, 2024. DOI: 10.26694/pensando.vol14i33.4750. Disponível em: https://periodicos.ufpi.br/index.php/pensando/article/view/4750. Acesso em: 22 juill. 2024.

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